Charakteristisch für diese Bauweise ist die Unterbringung von Wohnhaus, Viehhaltung und Erntelager
unter einem Dach. Der Grundriss des Fachwerkhauses teilt sich ursprünglich in Diele, Feuerstelle,
Schlafgelegenheiten und Viehbuchten. Die Feuerstelle lag zentral in der Mitte des Gebäudes,
seitlich trennten Wände die Schlafräume von der großen Diele ab, in der Gerätschaften, aber vor
allem auch die Pferde und Rinder untergebracht waren. Unter dem Dach lagerte das eingefahrene
Heu und Stroh auf der Tenne. Um über einen repräsentativen Raum zu verfügen, wurde schließlich
hinter der Feuerstelle eine Stube errichtet.
Bis heute sind die traditionellen Schmuckelemente dieser Gebäudeart
am Haupthaus erhalten: die aus Holzbrettern geschnitzten Pferdeköpfe
(Stilisierung des Sachsenrosses) als Giebelschmuck und der Hausspruch
am Torbalken über dem großen Dielentor.
Traditionell besteht die bäuerliche Gemeinschaft aus den Familienangehörigen der verschiedenen Generationen und den auf dem Hof lebenden Knechten und Mägden. Bis in die vorletzte Generation war diese Lebensweise auch auf dem Hof anzutreffen.
Zur Zeit des ersten Weltkrieges wird der Hof von Franz Otto Sandbrink und seiner Frau Maria geführt. Vier Söhne ziehen in den 1. Weltkrieg und kommen glücklicherweise gesund zurück. Der älteste Sohn, Johan, erbt den Hof einige Jahre später und bringt ihn durch diese von Umbrüchen gekennzeichnete Zeit.
Im 2. Weltkrieg werden alle drei erwachsenen Söhne zum Kriegsdienst herangezogen. Kriegsgefangene aus Russland und Frankreich müssen zu Anfang der 40er Jahre auf dem Hof mitarbeiten. Die beiden ältesten Söhne überleben den Krieg nicht.
Zur erweiterten Gemeinschaft zählen lange Zeit auch die zum Hof Sandbrink gehörigen Heuerleute.
Diesen steht neben dem Wohnrecht in einem Heuerhaus auch 4 ha Land zur eigenen Bewirtschaftung zu.
Dafür verpflichten sich die Heuerleute, eine bestimmte Anzahl an Tagen auf dem Haupthof auszuhelfen.
Beide Heuerhäuser sind heute nicht mehr erhalten.