Traditionell wurden auf den Hofflächen vor allem Zuckerrüben, Hafer, Weizen, Roggen, Gerste und
Kartoffeln angebaut. Die Ernte war zur Fütterung der Tiere und zum Verkauf bestimmt. Stets wurde
ein Teil der Kartoffelernte, derjenige, der für die Fütterung der Schweine vorgesehen war, durch
eindampfen und silieren haltbar gemacht. Erst in den 1970er Jahren wurde Mais in die Fruchtfolge
aufgenommen, und wegen seiner guten Silageeigenschaften löste er die Kartoffel als
Schweinmastfutter ab.
Die seit Jahrhunderten auf den bäuerlichen Betrieben anzufindende Produktionsvielfalt im Bereich der
Nutztierhaltung weicht zunehmend der Spezialisierung. Zunächst konzentriert
sich die Tierhaltung auf dem Hof Sandbrink auf Kühe, die sowohl der Milcherzeugung als auch der Nachzucht von Jungrindern
dient. Um 1970 werden die Kühe verkauft, weil der Milchpreis zu stark gesunken ist und nur wenige
landwirtschaftliche Hilfskräfte für diesen arbeitsintensiven Bereich zur Verfügung stehen.
Zu dieser Zeit beschäftigt der Hof nur noch einen Landarbeiter. Junghennenaufzucht, auch
Legehühner und Sauen werden in den folgenden Jahren auf dem Hof als mögliche Standbeine
erprobt. Letztendlich setzt sich die Schweinemast durch, die bis heute auf dem Hof Sandbrink
betrieben wird.
Pferdehaltung war auf allen niedersächsischen Höfen üblich. Zur Bewältigung der landwirtschaftlichen Arbeiten standen zwei Pferdegespanne zur Verfügung, die viele Arbeitsgänge erleichterten. Von den um 1950 auf dem Hof gehaltenen zehn Pferden sind nur die Hälfte für den Arbeitseinsatz als Zweier- bzw. Dreiergespann verfügbar. Die weiteren fünf gehören als Fohlen, Jungpferde oder tragende Stuten zur Nachzucht. Es war für die jungen Männer des Hofes Sitte, mit den Pferden an den örtlichen Turnieren teilzunehmen.